Die heutige Zeit stellt uns mit ihren ungeheuren technischen Möglichkeiten – besonders in der Medizin – immer wieder vor neue Herausforderungen bezüglich dessen, woran wir glauben. Was gestern noch als undenkbar galt, kann heute schon Realität sein. Nur: Ist alles, was machbar ist, auch sinnvoll und richtig – über den persönlichen Wunsch hinaus, weiterzuleben? Einen ganz besonderen Platz nimmt hier das Thema Organspende ein. Der bekannte niederländische Fernsehpfarrer Hans Stolp hat sich intensiv mit dieser schwierigen Thematik auseinandergesetzt.
Das Nachdenken über das Thema Organspende ist bestimmt keine erfreuliche Tätigkeit. Trotzdem ist es notwendig, weil eine Organspende eben nicht nur mit der Rettung von Menschen verbunden ist, die ohne ein Spenderorgan gestorben wären, sondern weil auch sehr fragwürdige Geschehnisse damit einhergehen.
Zum Beispiel, dass der Organspender noch lebt, wenn seine Organe entnommen werden. Er stirbt dann auf dem Operationstisch zu einem Zeitpunkt, den die Ärzte gewählt haben – und nicht an dem eigenen, zu seinem Leben passenden Zeitpunkt. Zudem ist das Procedere für die Angehörigen eine schwierige Erfahrung.