Heute geht es nicht mehr darum, die Position eines Individuums zu bestimmen, sondern die allgemeine Tendenz der Masse zu erkennen. Dadurch wird der Mensch total beherrschbar.
Jeden Tag verarbeitet Google 3,5 Milliarden Suchanfragen. Die Nutzer googeln alles: Lebensläufe, Krankheiten, sexuelle Vorlieben, Tatpläne. Und geben damit mehr von sich preis, als ihnen lieb ist. Aus den aggregierten Daten lassen sich in Echtzeit Rückschlüsse über den Gefühlshaushalt der Gesellschaft ziehen. Wie ist die Stimmung? Wie ist die Kauflaune? Welches Produkt wird in dieser Sekunde in welcher Region nachgefragt? Wo wird häufig nach Krediten gesucht? Suchanfragen sind ein konjunktureller Gradmesser. Zentralbanken greifen schon seit Längerem auf Google-Daten zurück und speisen die Daten in ihre makroökonomischen Modelle ein, um das Konsumentenverhalten zu prognostizieren.
Weiterlesen im Beitrag von Adrian Lobe in der Süddeutschen Zeitung